Mittwoch, 14. Februar 2007

Ausländer (ver)stört Multikulti

Der ebenso erfolgreiche wie unangepasste Sozialarbeiter Gilles Duhem muss gehen. Die Berliner Senatsverwaltung will den bundesweit bekannten Quartiersmanager und Integrationsexperten nicht mehr beschäftigen. "Die Zeit" schreibt online, warum:

Der Erfolg Duhems begann sich irgendwann bei Integrationspolitikern über Berlin hinaus herumzusprechen. Und damit fingen die Schwierigkeiten an. Denn im Februar 2006 wollte die Staatsministerin Maria Böhmer (CDU) zusammen mit dem französischen Integrationsminister Azouz Begag den Rollbergkiez besuchen. Die SPD-kontrollierte Berliner Senatsverwaltung versuchte, den Besuch zu torpedieren – in Berlin herrschte Wahlkampf. Der Besuch fand aber statt, und Duhem war Gastgeber. Danach, sagt er, habe ihn der zuständige Abteilungsleiter zurechtgewiesen: Er möge sich an die alte Wahrheit erinnern – »Wes Brot ich ess, des Lied ich sing«. Mehrfach sei er aufgefordert worden, in die SPD einzutreten, sagt Duhem. Er habe sich geweigert. Heute glaubt er, dass damit schon feststand, dass man ihn loswerden wollte. Der Abteilungsleiter, dazu befragt, lehnt jede Stellungnahme ab.

Ebenfalls kaum hilfreich für Duhem dürfte gewesen sein, daß Duhem offen die Probleme rot-grüner Multikultur-Träumereien ansprach, etwa bei einer sensationellen, bundesweit beachteten Präsentation des Buches "Abschied von Multikulti" von Stefan Luft im Dezember 2006.
Wie schreibt "zeit.de" doch so schön:

Gilles Duhem hat aus der oft belächelten Figur des Sozialarbeiters einen Helden auf verlorenem Posten gemacht, der in einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft ein ganzes Viertel mitzuziehen vermochte. Statt das kleine Wunder vom Rollberg – das Aufblühen von Bürgergeist in vollkommen unbürgerlichen Verhältnissen – zu einem Modell zu erklären, hat die Berliner Verwaltung es vorgezogen, das Experiment wegen der Unbotmäßigkeit des frechen Duhem mutwillig abzubrechen. »Es gibt viele Formen von Vandalismus«, sagt eine Anwohnerin, die nicht genannt werden will.

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