Mittwoch, 14. Februar 2007

RAF, Geschichte der Linken

Wer erspüren will, wie die Geschichtsumdeutung des linken juste milieu in Sachen RAF-Terror funktioniert, lese den heutigen Beitrag von Rupert von Plottnitz, des früheren RAF-Anwalts und hessischen grünen Justizministers von Joschka Fischers Gnaden, in der "Frankfurter Rundschau". Er schafft es, gut 350 Zeitungszeilen über die RAF und den Rechtsstaat zu schreiben, ohne die Worte "Mörder", "Mord" oder "Opfer" auch nur in den Mund zu nehmen. Freilich benutzt er einmal das Wort "Terror" - im Zusammenhang mit dem "islamistischen Terror" heute.
Entlarvend dieser zentrale Satz:

Wer öffentlich nein sagte zu den staatsautoritären Seiten der Reaktionen auf die RAF und wer sich den beständigen politischen Appellen verweigerte, sich endlich deutlich von der RAF und ihresgleichen zu distanzieren, sah sich schnell als Sympathisant stigmatisiert und erfasst. Keine guten Voraussetzungen für eine tendenziell systemkritische, weil antikapitalistische Linke...

Selten hat ein Linker so offen eingeräumt, daß die stille Duldung, die heimliche Äquidistanz zwischen Staat und Terror, der Gründungsmoment der modernen Linken in Deutschland ist.

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