Dienstag, 19. Juni 2007

Die Rechte wegdefinieren

Eine der wirkungsvollsten Methoden, die Diskurshoheit zu gewinnen, ist jene, den politisch Andersdenkenden einfach aus dem öffentlichen Raum verschwinden zu lassen. Hier liegt auch der zentrale kulturrevolutionäre "Verdienst" der 68er-Klasse: Alles, was nicht passt, wird entweder geleugnet oder, im Notfall, angeeignet und umgedeutet. "ADU" (Ausgrenzen, diffamieren, umwidmen) heißt die Strategie.
Heribert Prantl, dessen Weltbild ebenso einfach gestrickt wie zuweilen genial formuliert ist, zeigt mal wieder, wie es geht. Nach dem Wochenende der beiden Parteitage von "Die Linke" und FDP resümiert er:

"Die zwei Parteitage zeigten ein Faszinosum: die neue Spannbreite parlamentarischer Politik. FDP und Die Linke verkörpern die zwei gegensätzlichen Politikmodelle in Deutschland - das neokapitalistische und das sozialistische. Das Parlament spiegelt nun die realen gesellschaftlichen Gegensätze wider." (Süddeutsche Zeitung, 18.6.2007)

Und - schwupps - sind all jene Konservativen und Bürgerlichen einfach wegdefiniert, die in der pofallisierten CDU keine Heimat mehr haben. Während auf der linken Seite ein feinst ziseliertes Spektrum von drei Parteien jede nur denkbare Neigung bedient, kann die demokratische Rechte zusehen, wie sie mit der Merkel-Union zurechtkommt.
So ist das, so soll es auch bleiben, wenn es nach Prantl und Genossen geht.

Keine Kommentare: