Sonntag, 11. November 2007

Lupenreine Demokratien in Birma, China und Rußland

Wenige Tage nach dem hunderte Gefangene und Todesopfer kostenden Niederschlagung der Demokratiebewegung in Birma tourte eine Delegation des SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung durch das von linken Generälen mit Chinas Unterstützung eisern regierte Land. "Spiegel online" gewährt bizarre Eindrücke in das Verhalten der Sozis vor Ort - was man in dieser Form eigentlich nur für Kuba kennt:

"Doch im 'Savoy' sind auch regimefreundliche Worte zu hören - und zwar ausgerechnet vom FES-Delegationsleiter, Christian Hauswedell. Der pensionierte Diplomat sagt: "Die Medien dramatisieren das hier ziemlich." Und: Die Generäle hätten nur mit äußerster Zurückhaltung Gewalt angewendet. Darüber, was seine Delegation mit den Generälen besprochen hat, möchte Hauswedell nur ein Hintergrundgespräch führen. Er wird von einer jungen deutschen Politikwissenschaftlerin begleitet, die das Demokratieverständnis einer LPG-Vorsitzenden an den Tag legt: "Wir müssen uns erst mal einigen, was Sie fragen dürfen." Damit ist das Gespräch für SPIEGEL ONLINE beendet."

nee, schon klar - so sieht es eben aus, wenn die FES "aktiv den Aufbau und die Konsolidierung zivilgesellschaftlicher und staatlicher Strukturen zur Förderung von Demokratie und sozialer Gerechtigkeit, starker und freier Gewerkschaften sowie das Eintreten für Menschenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter" begleitet, wie es in der Selbstdarstellung heißt.
Oder wollte man, ganz sozi-like, nur Peking nicht auf die Füße treten?
Dazu passt immerhin der einmalige skandalöse Vorgang, daß ein ehemaliger Bundeskanzler im Ausland die Politik seiner Nachfolgerin kritisiert. Auf Regierungseinladung ist der Kenner lupenreiner Demokratien derzeit bei der Diktatur zu Gast und äußerte, so die englischsprachige Tageszeitung "China Daily":
"Ich bin nicht glücklich über einige der jüngsten Handlungen unserer Regierung." Bundeskanzlerin Merkel habe einen Fehler gemacht, indem sie den Dalai Lama traf. "China Daily" zitierte Schröder weiter:
"Manche der jüngsten Ereignisse haben die Gefühle des chinesischen Volkes verletzt, und ich bedauere das." Respekt vor der Souveränität und territorialen Integrität seien der Kern der Beziehungen. "Meine Vorgänger und ich, wir haben uns daher geweigert, den Dalai Lama zu treffen. Ich hoffe, die amtierende Regierung wird sich auch daran halten."

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Mit den Worten von D.Nuhr sinngemaess ausgedrueckt: Wenn man nicht weiss wohin mit seiner unverschaemten Bloedheit: Schroeder, halt einfach mal die Fresse!