Mittwoch, 16. April 2008

Nazi Nannen, KZ-Insasse Löwenthal

Bemerkenswertes in der "Süddeutschen". Dort räumt der edel-linke Feuilletonist Willi Winkler eher beiläufig in einem großen Stück über Systemverstrickungen deutscher Journalisten mit einer alten Lebenslüge der westdeutschen Linken auf.
Er erinnert lakonisch daran, daß manche Ikone linksaufklärerischer Provenienz nicht immer so makellos glänzte - und zugleich mancher, der als "Rechter" verteufelt wurde, nur zu detailliert erlitten hatte, was etwa der Nationalsozialismus anrichtete:

"Während der junge Nannen 1943 beim Münchner Bruckmann-Verlag arbeitete und Briefe ordnungsgemäß mit "Heil Hitler!" versah, oder unter der Rezension einer nationalsozialistischen Kunstausstellung verstand, dass "der Führer aus unserer innersten Mitte gleichsam als Verdichtung unseres ganzen Volkes wunderhaft heraufgestiegen" sei, saßen (Gerhard) Löwenthal und sein Vater auf Wunsch eben dieses Führers im Konzentrationslager Sachsenhausen."

Eine späte, viel zu späte Entschuldigung an den langjährigen jüdischen Moderator des "ZDF-Magazins "Gerhard Löwenthal, der bis zuletzt von der Stasi und der westdeutschenLinken gemeinsam bekämpft wurde, nur weil er kein Linker war.
Aber Nannen, der Übervater des linken Leib- und Magen-Blattes "Stern", Chefpropagandist gegen Springer und Strauß, für DDR und Abtreibung, der war schon Klasse, nicht wahr?

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