Freitag, 18. Juli 2008

Linke Geschichtsschreibung konkret

Eine bemerkenswerte Interpretaion der Verbrechen der linksterroristischen RAF bietet der linke Rechtsanwalt und Publizist Heinrich Senfft im "Freitag" an. In einem Beitrag über die Amnestiefrage formuliert er in Bezug auf die Haftzeiten der RAF-Mörder:

"Wer, wenn er nicht ein schwerer Sittlichkeitsverbrecher oder 'normaler' Mörder ist, hat in diesem land je so lange sitzen müssen?"
("Freitag", 11. Juli 2008, S. 19)

Das perfide an dieser Frage ist, daß für Senfft die RAF-Mörder eben anscheinend weitaus weniger schlimme Taten begangen haben als ein Sittlichkeitsverbrecher oder Mörder.
Dass dieser skandalöse Text nur wenige Wochen erscheint, nachdem Jakob Augstein das linksradikale Blatt übernommen hat, ist bemerkenswert.
Und die Autorenwahl im Übrigen auch. War es doch Senfft, der im März 1985 für den "Stern" ganz offiziell in der DDR "um Unterstützung seiner anwaltschaftlichen Tätigkeit für das BRD-Magazin ,Stern'“ bat. Es ging um die von der Stasi mitgesteuerte Kampagne gegen Bundespräsident Heinrich Lübke. Vor Gericht sollten die „Behauptungen in der ,Springer-Presse', im ,ZDF-Magazin' und anderen westlichen Medien“ widerlegt werden, „der ,Stern' habe wiederholt falsche bzw. von der DDR gefälschte Dokumente gegen den ehemaligen Bundespräsidenten Lübke ohne Prüfung verwandt und veröffentlicht“, heißt es in dem Schreiben an DDR-Anwalt Vogel weiter. Eine „Richtigstellung“ durch das Gericht läge auch im Interesse der DDR.

Eine Verharmlosung der RAF-Verbrechen ganz sicher auch.

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