Montag, 8. Dezember 2008

Zahlen zur Spätabtreibung sollen verheimlicht werden

Bei der aktuellen Debatte um die Spätabtreibungen geht es in erster Linie um die getöteten Kinder - aber gerade für das linke juste milieu geht es in Wahrheit um das "Bewusstsein" im öffentlichen Diskurs: Das hundertfache Verbrechen der systematischen Auslese und Tötung ungeborener Behinderter darf nicht ins öffentliche Bewusstsein dringen!
Dies ist auch der Hintergrund einer entsprechenden Manipulation in Großbritannien.
In der britischen Regierung ist ein Streit um die Veröffentlichung von Statistiken zu Spätabtreibungen ausgebrochen. Die vollständige Veröffentlichung der Abtreibungszahlen war 2005 eingestellt worden, nachdem die Abtreibung eines 28 Wochen alten Fötus wegen einer Gaumenspalte in der britischen Öffentlichkeit für einen Aufschrei der Entrüstung gesorgt hatte. Spätabtreibungen von Föten mit schweren körperlichen oder geistigen Abnormalitäten sind in Großbritannien noch bis kurz vor der Geburt legal.
Wie die Sonntagszeitung «Sunday Telegraph» berichtet, weigert sich das Gesundheitsministerium, einer Anfrage der nationalen Datenschutzbehörde nachzukommen. Man habe Angst, die "Privatsphäre" der betroffenen Frauen zu verletzen, hieß es. Lebensschützer hatten die Daten unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz verlangt.
Kritiker fürchten, die Gesetzeslücke könnte künftig zur Tötung auch von Kindern mit leicht behebbaren Schönheitsfehlern wie Hasenscharten oder Klumpfüßen missbraucht werden. «Transparenz» sei wichtig, um solches «Fehlverhalten» zu stoppen, zitiert die Zeitung den Geburtshelfer Stuart Campbell. Anhand von Ultraschallbildern, die die Bewegungen eines 12 Wochen alten Kindes im Mutterleib zeigen, hatte Campbell für eine Senkung der gesetzlichen Abtreibungsfrist von 24 Wochen plädiert. Bei der Novellierung des Embryonengesetzes im November wurde dieser Bereich jedoch ausgeklammert. Allein 2002 wurden in Großbritannien laut Bericht fünf Föten wegen einer Verformung der Füße abgetrieben, ein weiterer aufgrund einer Lippenkiefergaumenspalte. 2007 wurden demnach landesweit insgesamt 1.900 Schwangerschaften wegen Abnormalitäten abgebrochen, 648 davon
nach der 20. Woche.

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