Dienstag, 17. Februar 2009

Was geschah im Teufelstal?

Nun, die Rangeleien/Schlägereien/Übergriffe auf dem Ratshof Teufelstal in Thüringen am vergangenen Samstag versprechen, in der Sache spannend zu werden. Wir dokumentieren hier einfach mal - kommentarlos - die derzeit vorliegenden Sachverhaltsdarstellungen beteiligter Gruppen. Auch wenn es sich bei beiden ganz offenbar um Beschreibungen aus dem extremistischen Milieu handelt, gehört doch zu einer fairen Berichterstattung (wie zu einem korrekten Strafverfahren) das audiatur at altera pars - oder?

Darstellung des Augenzeugen Holger Kindler, DGB-Jugendreferent:

"Auf der Rückfahrt aus Dresden legten die beiden Busse aus Nordhessen und West-Thüringen eine Pause beim Rasthof Teufelstal bei Jena ein.
Nach wenigen Minuten fuhr ein Reisebus auf den Parkplatz, aus dem Neonazis ausstiegen. Sofort begannen diese die Kolleginnen und Kollegen aus unseren Bussen zu provozieren, die sich zu dieser Zeit auf dem Parkplatz befanden. Dabei wurde ein Kollege ins Gesicht geschlagen.
Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen sich daraufhin entweder in den Rasthof oder zu einem der beiden Busse zurück und versuchten in diesen einzusteigen. 15 bis 20 der Neonazis rannten auf die einsteigenden KollegInnen los und brüllten „Antifa Attack". Nicht allen gelang sofort der Einstieg in den Bus, drei Kollegen konnten sich nur mit Kopf- und Rumpfverletzungen in den Bus retten, ein Kollege wurde aus dem Bus gezerrt. Die inzwischen geschlossene Tür wurde mit einem einige Kilogramm schweren Eisklotz beworfen, ging aber nicht zu Bruch. Außerdem wurde der Bus mit mehreren Flaschen beworfen.
Der Kollege, der aus dem Bus gezerrt wurde, wurde zu Boden geworfen. 3-4 Neonazis haben auf ihn eingetreten, die restlichen 10-15 Neonazis standen in einem Halbkreis um den Bus. Nach ca. 2 Minuten fuhr der Bus der Neonazis für einige Meter an, sammelte die meisten Neonazis ein und wartete noch auf 4 Neonazis, die am Eingang zum Rasthof provozieren wollten."

Darstellung der NPD (Pressemitteilung vom 16.2.2009):

"Als eine auf dem Rückweg befindliche Reisegruppe von Nationalisten kurz vor 20 Uhr an der Raststätte Teufelstal anhielt, um die Gelegenheit zu einer Pause zu nutzen, verließen nur wenige der Insassen den Bus. Einige wenige kehrten in das Rasthaus ein, die meisten blieben am oder im Bus.
Schnell drang dann durch, daß es zu Handgreiflichkeiten und Pöbeleien gegen Businsassen vor dem Rasthaus gekommen ist. Zu diesem Zeitpunkt war uns die Anwesenheit der Gegendemonstranten gar nicht aufgefallen. Als einige unserer Leute zum Rasthaus gingen, um sich ein Bild zu machen, wurden sie ebenfalls von jetzt mehr und mehr in Erscheinung tretenden gewaltbereiten jungen Antifas angegriffen. Erst jetzt wurde uns bewußt, daß sich auf dem Rastplatz drei Busse befanden, von denen aus die gewaltbereite linke Szene ihre Angriffe startete. Durch entschlossenes und taktisches Verhalten gelang es uns zunächst, die Frauen und sehr jungen Teilnehmer aus der Gefahrenzone in den Bus zu bringen. Dann geleiteten wir den Reisebus an der Raststätte vorbei in eine Zone des Rastplatzes, die weiter abseits liegt. Ständig näherten sich die gewaltbereiten Linken, um uns zu attackieren. Schließlich gelang uns die unbeschadete Abfahrt vom Rastplatz.
Die jetzt von den Systemmedien, DGB und DIE LINKEN in heuchlerischer Weise beklagten und beweinten Opfer sind alle ausschließlich Gewalttäter, die zwischen unsere Leute gerieten, die den Bus schützten und Jenen, die vom Rasthaus zurückkamen.
Es sind die gleichen Gewalttäter, die kurz zuvor einen Bus von Nationalisten aus Nordrhein-Westfalen an gleiche Stätte angriffen und zur Weiterfahrt zwangen. Hierbei entstand Sachschaden am Bus.
Bereits in Dresden wurden zwei unserer drei Busse stark beschädigt, als die Busse die Leerfahrt zu den zugewiesenen Parkplätzen durchführten, um dort auf das Ende der Nationalen Veranstaltung zu warten.
Insgesamt ist an allen Bussen, die Vertreter des Nationalen Widerstandes nach Dresden brachten, ein Sachschaden von 25.000 € entstanden."

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Beide Darstellungen klingen irgendwie plausibel. Für die der NPD spricht, dass es nicht sehr sinnvoll ist, sich in Dresden zurückzuhalten und später dann Krawall zu machen. Wie dem auch sei: Allein die Tatsache, dass sich offenbar kein Journalist die
Mühe der Recherche macht, zeigt, dass unsere Medien von Pawlowschen Hunden produziert werden, die überhaupt nicht mehr fähig sind, irgendetwas anderes als einen Neonazi-Überfall in Betracht zu ziehen.